Sprachlich und wirtschafts-wissenschaftlich

Exkursion des Bio-W-Seminars Q11

Blüten und Befruchtung: Zu Gast bei den Botanik-Profis

Wie sind Blüten im Detail aufgebaut? Wie und wo erfolgt in der Blüte die Befruchtung, d. h. das Verschmelzen des Samenzellkerns mit dem Kern der Eizelle?
Um Antworten auf diese Fragen zu erhalten, besuchte das W-Seminar „Blütenpflanzen“ am 22.01.2014 den Lehrstuhl für Botanik I, an dem Prof. Dirk Becker  uns ein ganztägiges Praktikum ermöglichte.

Nachdem Prof. Becker uns in einem kurzweiligen Vortrag mit den theoretischen Grundlagen vertraut gemacht hatte, hieß es für uns „hands on“!
Präparate von verschiedenen Blütenbestandteilen wurden hergestellt und der Feinbau der Staubblätter und des Fruchtknotens unter dem Mikroskop studiert.

Bei der sexuellen Fortpflanzung der Blütenpflanzen erfolgt zunächst die Bestäubung, d. h. Blütenstaub (Pollen), der aus vielen Pollenkörnern besteht, wird auf die Narbe des Fruchtknotens übertragen. Ist dies erfolgt, bildet sich aus einem Pollenkorn ein Pollenschlauch, der in das Gewebe des Fruchtknotens eindringt und schnell in Richtung Samenanlage wächst. So werden die im Pollenschlauch vorhandenen Samenzellen zur Eizelle transportiert, und die Befruchtung kann erfolgen.

Diese Vorgänge konnten wir uns sichtbar machen: Dazu wurden Pollen von Tabak, Lilie und Amaryllis in einer Nährlösung inkubiert und nachfolgend mikroskopiert. Live konnten wir das Wachstum der Pollenschläuche unter dem Lichtmikroskop verfolgen! Nach Anfärben mit Fluoreszenzfarbstoff wurde dies am Fluoreszenzmikroskop wiederholt.

Schließlich konnten wir sogar Pollenschläuche in bestäubten Blüten anfärben und deren Wachstum hin zur Samenanlage in vivo beobachten.

Wir sind Prof. Becker und seinen Mitarbeiterinnen sehr dankbar für das außergewöhnliche und spannende Praktikum!

M. Porsch