Sprachlich und wirtschafts-wissenschaftlich

DESY – Ferienseminar

Ich durfte für eine Woche in Hamburg am Ferienseminar des Deutschen Elektronen Synchrotrons teilnehmen. Jeden Morgen hatten wir drei Stunden Zeit, um im Elektronen- und Quantenlabor verschiedene Experimente durchzuführen. Es gab eine Auswahl verschiedenster Experimente zu Laser, Interferenz, Innerer Photoeffekt, Tunneleffekt, Emissions- und Absorptionsspektren, Röntgenspektrum und vieles mehr. Ich habe mich mit vier Versuchen ausgiebig beschäftigt, zum einen der Elektronenbeugung, dem Fadenstrahlrohr, der Induktion und der kosmischen Strahlung, wobei mir das Fadenstrahlrohr am besten gefiel.
Die Nachmittage waren immer unterschiedlich gestaltet. Wir bekamen beispielsweise eine Einführung in die Quantenmechanik, einen Vortrag zu Taylor- bzw. Mac-Laurin – Reihen oder einen Vortrag zum Auger-Effekt. Besonders interessant waren für mich die Informationen und Führungen über das DESY Gelände.
HERA, der größte Teilchenbeschleuniger auf dem Gelände mit einem Umfang von 6,7 km reicht vom Campus bis hin zum Volksparkstadion, der Spielstätte des Hamburger Sportvereins. Dieser Beschleuniger ist jedoch schon abgeschaltet, da die Wissenschaftler der Meinung waren, alles Gewollte bereits erforscht haben. Abgebaut haben sie den Ringbeschleuniger nicht, da nach einem Abbau ein Tunnel ohne Inhalt 30 Meter unter der Erde liegen würde. Nach dem deutschen Bergbaugesetz müsste man diesen dann zuschütten und das wären erneute hohe Kosten.
PETRA ist der Teilchenbeschleuniger, der immer noch in Betrieb ist, jedoch wesentlich kleiner als HERA. Zurzeit forschen die Wissenschaftler mit Röntgenstrahlen, um heraus zu finden, wie sich beispielsweise Wasser in Gesteinsschichten unter verschiedenen Bedingungen verhält. Eine vorläufige Erkenntnis von ihnen ist, dass Wasser in Granit erst bei – 37° C gefriert.
Beeindruckend waren für mich die Größe der Anlagen sowie die hohen Kosten der einzelnen Komponenten. Allein die eine Experimentierhütte hat schon mehr als 7 Millionen Euro gekostet.
Um noch bessere Forschungsergebnisse zu erzielen, wollte DESY einen neuen Beschleuniger bauen lassen. Obwohl es ein internationales Projekt gewesen wäre, war die Bundesregierung nicht bereit die Hälfte der Kosten von 7,5 Milliarden Euro zu bezahlen.
Für mich war das Ferienseminar sehr spannend und informativ. So hatte ich auch die Möglichkeit mal hinter die Kulissen zu schauen und herauszufinden, wie so ein Beschleuniger überhaupt funktioniert und welche Voraussetzungen dafür getroffen werden müssen.

Nils, 11 c